23.11.2015 09:30:46

MÄRKTE ASIEN/Schanghai dreht ins Minus - Feiertag in Japan

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)-- Ein gemischtes Bild haben die Börsen in Asien zum Wochenauftakt geliefert. Leicht aufwärts ging es mit den Kursen in Sydney, während die chinesischen Märkte etwas nachgaben. In Tokio fand feiertagsbedingt kein Handel statt. Daher sei der Handel insgesamt in recht ruhigen Bahnen verlaufen, sagte ein Teilnehmer. Der Shanghai-Composite verlor nach Gewinnen im frühen Geschäft 0,5 Prozent, in Sydney legte der S&P/ASX 200 um 0,4 Prozent zu.

   Weiter im Fokus standen die Notenbanken. Nachdem nun fest von einer Zinserhöhung in den USA noch im Dezember ausgegangen wird, hat auch die EZB nochmals nachgelegt und die Hoffnungen auf weitere Stimulierungsmaßnahmen geschürt. Am Freitag hatte EZB-Präsident Mario Draghi bekräftigt, dass die Notenbank das volle Arsenal der Instrumente nutzen werde, um das Inflationsziel von knapp 2 Prozent zu erreichen. Neben einer weiteren quantitativen Lockerung deutete Draghi auch eine Ausweitung des Wertpapierkaufprogramms an.

   Deutliche Bewegungen gab es am Rohstoffmarkt. So fiel der Kupferpreis auf den tiefsten Stand seit 2009. Nickel rutschte sogar auf das tiefste Niveau seit zwölf Jahren. Neben dem festen Dollar drückten vor allem Sorgen um eine anhaltend schwache Nachfrage auf das Sentiment, hieß es. Auch der Goldpreis rutschte nach seiner jüngsten Erholungsbewegung weiter ab. "Mit steigenden Dollar-Wechselkursen und der Euro-Schwäche dürfte der Goldpreis in den nächsten Wochen schwach bleiben", sagte Metallmarktstratege Jonathan Butler von Mitsubishi Corp. Für die Feinunze wurden 1.070 Dollar aufgerufen, sechs Dollar weniger als zum US-Settlement am Freitag.

   Für den Euro ging es mit den Aussagen von EZB-Präsident Draghi weiter abwärts. Anleger sind sich ziemlich sicher, dass die EZB die Geldpolitik weiter lockern wird. Darauf deuteten die aktuellen Aussagen von Draghi hin, hieß es aus dem Handel. Die Gemeinschaftswährung fiel auf 1,0618 Dollar, nach Ständen von über 1,07 Dollar noch am Donnerstag.

   Ungeachtet der schwachen Rohstoffpreise ging es in Sydney nach oben in die Nähe eines Vierwochen-Hochs. Optimismus herrschte vor allem mit Blick auf die Konsumwerte. Der Index der langlebigen Konsumgüter rückte um 1,9 Prozent vor, wogegen die Rohstoff- und Energiewerte leichter gingen. Die vergangenen Wochen hätten in Australien eine Erholung beim Arbeitsmarkt, beim Verbrauchervertrauen sowie bei den Autoverkäufen gezeigt, sagte Marktanalyst Angus Nicholson von IG: "Wir haben es mit einer zunehmend starken heimischen Wirtschaft zu tun." Bereits in der Vorwoche waren australische Aktien um 4 Prozent gestiegen.

   Unter den Einzelwerten gewannen Myer Holdings 3,6 Prozent, nachdem die Einzelhandelskette am Freitag für die vergangenen 13 Wochen einen Umsatzsprung um 3,4 Prozent berichtet hatte. Dies hebe die Stimmung für den gesamten Einzelhandelssektor, sagte Nicholson. Die negativen Vorzeichen bei den Rohstoffwerten belasteten den S&P/ASX 200 nicht mehr so stark wie einst, da die stetige Verbilligung der Werte ihr Gewicht im Leitindex deutlich reduziert hat.

   In Schanghai lasteten neue Regeln auf dem Markt, denen zufolge es für heimische Anleger teurer wird, mit von Brokern geborgten Mitteln Aktien zu kaufen. Zugleich war von einigen Analysten zu hören, dass Staatsfonds unlängst Aktien verkauft hätten, nachdem sie seit Juli den Markt mit Käufen gepäppelt hatten. So habe China Securities Financial, die in nahezu der Hälfte aller in China gelisteten Aktien investiert ist, in rund 20 Papieren die Anteile reduziert und seit Oktober keine neuen mehr zugekauft, wie das Handelshaus Huatai Securities ermittelt hat.

   Die Aktie der in Hongkong gelisteten Guotai Junan International sackte um 12 Prozent ab, nachdem das Unternehmen seit Mittwoch nicht mehr seinen Chairman Yim Fung erreichen kann. Das Verschwinden des Unternehmenschefs kommt zu einem Zeitpunkt, da die chinesischen Behörden sich verstärkt auf die Suche nach kriminellen Aktivitäten am Markt begeben.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 9.41 Uhr EUR/USD 1,0621 -0,2% 1,0643 1,0671 EUR/JPY 130,82 +0,0% 130,79 131,13 USD/JPY 123,19 +0,3% 122,88 122,88 USD/KRW 1160,46 +0,5% 1154,62 1155,76 USD/CNY 6,3893 +0,1% 6,3850 6,3850 AUD/USD 0,7169 -0,8% 0,7230 0,7196

INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.276,40 +0,39% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) Feiertagsbedingt kein Handel Kospi (Seoul) 2.003,70 +0,70% 07:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 3.610,89 -0,54% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.648,52 -0,47% 09:00 Straits-Times (Singapur) 2.913,91 -0,14% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.672,05 +0,61% 10:00 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   November 23, 2015 02:58 ET (07:58 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 02 58 AM EST 11-23-15

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