08.02.2018 10:10:43
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MÄRKTE ASIEN/Neuer Erholungsversuch gelingt - Schanghai schwach
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach dem am Mittwoch weitgehend in sich zusammengefallenen Versuch einer Erholung, ist ein erneuter Versuch am Donnerstag in Ostasien halbwegs geglückt. An den meisten Handelsplätzen der Region legten die Indizes etwas zu. Dass die Erholung nicht stärker ausfiel dürfte den US-Börsen geschuldet sein, wo es im späten Geschäft am Mittwoch nach unten gegangen war.
Am stärksten kam Tokio voran. Der Nikkei-Index verbesserte sich um 1,1 Prozent auf 21.890 Punkte. Der Aktienmarkt in Schanghai blieb dagegen deutlich zurück, der Schanghai-Composite fiel um 1,4 Prozent. Schanghai habe als eine der wenigen Börsen in der bisherigen Jahresbilanz noch ein Plus aufgewiesen, hieß es dazu. An der Börse in Shenzhen, wo vor allem Aktien kleinerer Unternehmen gehandelt werden und wo es in den vergangenen Wochen immer wieder kräftige Rücksetzer gegeben hatte, ging es dagegen um 1,2 Prozent nach oben.
Marktteilnehmer sprachen übergeordnet von einer Fortsetzung der zuletzt deutlich gestiegenen Volatilität. Die Akteure beschäftigten sich gedanklich weiter mit Ursachen und Auslöser des jüngsten Ausverkaufs.
Die Volatilität im bisherigen Wochenverlauf sei unvermeidbar gewesen angesichts der vorangegangenen Phase extrem niedriger Schwankungen, sagte Tai Hui, Chefstratege bei J.P. Morgan Funds und weiter: "Ich bin überrascht, dass die Leute überrascht waren". Der Rücksetzer zu Beginn der Woche sei überfällig gewesen, so Hui, der seinen Kunden zum Kauf von Aktien rät. "Wir glauben, dass es noch zu früh ist, die Luft jetzt schon wieder als rein zu bezeichnen", hieß es dagegen bei Capital Economics.
Gute Handelsbilanzdaten Chinas dürften verzerrt sein
Deutlich höher als gedacht ausgefallene Ex-und Importe Chinas im Januar stützten den Aktienmarkt in Schanghai nicht. Dabei wuchsen insbesondere die Importe viel stärker als gedacht, nämlich um 36,9 Prozent, während Analysten lediglich eine Zunahme um 9,2 Prozent erwartet hatten. Dadurch fiel der Handelsbilanzüberschuss entsprechend deutlich geringer aus als prognostiziert. Analysten warnten allerdings, die Daten dürften wie fast immer zu Beginn des Jahres verzerrt sein, wegen der terminlich variierenden Lage der chinesischen Neujahrsfestfeiertage.
Japan meldete derweil für 2017 den größten Leistungsbilanzüberschuss seit 2007. Maßgeblich trug dazu das verstärkte Aufkommen ausländischer Touristen bei. Den Yen bewegte das aber kaum, er ging auf dem Niveau um, das er auch am Mittwochmorgen innehatte.
In Hongkong schloss der HSI erstmals nach fünf Handelstagen in Folge wieder im Plus, wenngleich er mit 0,4 Prozent nur wenig Boden gutmachte. Unterstützung erhielt er von Kursgewinnen bei Immobilienaktien. Für Wynn Macau, die am Vortag noch ausgesetzt waren, ging es um 8,0 Prozent nach oben. Hier stützte der Rücktritt von Steve Wynn. Dem Gründer der Muttergesellschaft Wynn Resorts wird sexuelle Belästigung vorgeworfen. Das sei ein Signal einer Stabilisierung im Management, kommentierte Bernstein-Analyst Vitaly Umanksy.
Aktien chinesischer Fluglinien unter Druck
Eine Goldman-Sachs-Prognose sinkender Kohlepreise lastete auf Aktien wie Yanzhou und China Coal. Sie gaben um 3 bzw 0,8 Prozent nach. Die Analysten rechnen unter anderem mit einem strukturellen Überangebot an Kohle.
Verkauft wurden auch Aktien von Fluglinien. Hier sei die Stimmung getrübt worden wegen des überraschend stark nachgebenden Yuan, hieß es. Zuvor hätten die betreffenden Papiere lange vom steigenden Yuan profitiert, weil er geholfen habe, die drückende Schuldenlast zu erleichtern. Die in Hongkong notierten China Eastern, Air China und China Southern verloren 0,6 bis 2,8 Prozent.
Für Gesprächsstoff in Tokio sorgte Softbank. Der japanische Technologiekonzern steht vor einem milliardenschweren Einstieg beim Rückversicherer Swiss Re. Das Wall Street Journal hatte zuvor aus Kreisen über eine Minderheitsbeteiligung berichtet und nannte dabei ein Volumen von 10 Milliarden US-Dollar oder mehr. Es gehe um die Übernahme von bis zu einem Drittel der Swiss-Re-Aktien. Softbank legten um 1,0 Prozent zu.
Gesucht waren Autoaktien nach robust ausgefallenen Quartalszahlen. Toyota verteuerten sich um 2,5 Prozent, Subaru um 1,9 Prozent.
In Sydney profitierten National Australia Bank mit einem Plus von 2,3 Prozent von positiv aufgenommenen Quartalszahlen. Commonwealth Bank gaben dagegen um weitere 0,4 Prozent nach im Nachklapp auf die Zahlenvorlage am Vortag. Aktien aus rohstoffnahen Branchen standen angesichts der zuletzt gefallenen Öl- und Metallpreise auf der Verliererseite.
Yuan stürzt ab
Am Devisenmarkt stand der Yuan im Fokus, der zum Dollar plötzlich und kräftig abwertete. Nach Einschätzung der Commerzbank zeigt die Kursentwicklung, wie ausgereizt die Yuan-Positionen sind. Weil jeder auf eine Aufwertung setze, könne die Marktstimmung jederzeit leicht drehen, was zu einer "kurzen aber wilden Erholung" führe. Dabei könne "alles ein Auslöser sein", beispielsweise enttäuschende Handelsdaten, der Rückgang der Börsenkurse oder Berichte, dass Chinas Behörden ein Auslands-Investitionsprogramm wieder aufnehmen. All dies dürfte dazu führen, dass die Volatilität des Yuan weiter zunehme. Der Dollar kostete zuletzt 6,3272 Yuan, verglichen mit 6,2694 am Vorabend.
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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende
S&P/ASX 200 (Sydney) 5.890,70 +0,24% -2,88% 06:00
Nikkei-225 (Tokio) 21.890,86 +1,13% -3,84% 07:00
Kospi (Seoul) 2.407,62 +0,46% -2,43% 07:00
Schanghai-Comp. 3.262,15 -1,42% -1,39% 08:00
Shenzhen A-Aktien 1.813,61 +1,18% -9,76% 08:00
Hang-Seng (Hongk.) 30.410,31 +0,42% +1,50% 09:00
Taiex (Taiwan) 10.528,52 -0,22% -1,07% 06:30
Straits-Times (Sing.) 3.421,99 +1,13% -0,32% 10:00
KLCI (Malaysia) 1.842,08 +0,29% +2,22% 10:00
BSE (Mumbai) 34.519,17 +1,28% +2,09% 11:00
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 10:16 % YTD
EUR/USD 1,2249 -0,0% 1,2253 1,2365 +2,0%
EUR/JPY 134,30 +0,2% 134,02 134,78 -0,7%
EUR/GBP 0,8832 -0,0% 0,8833 0,8873 -0,7%
GBP/USD 1,3869 -0,0% 1,3872 1,3934 +2,6%
USD/JPY 109,67 +0,3% 109,38 108,99 -2,6%
USD/KRW 1088,05 -0,2% 1090,64 1083,99 +1,9%
USD/CNY 6,3230 +0,9% 6,2695 6,2598 -2,8%
USD/CNH 6,3427 +0,4% 6,3197 6,2728 -2,6%
USD/HKD 7,8188 +0,0% 7,8183 7,8196 +0,1%
AUD/USD 0,7821 +0,1% 0,7812 0,7869 +0,0%
NZD/USD 0,7201 -0,3% 0,7223 0,7306 +1,4%
Bitcoin
BTC/USD 8.200,56 4,53 7.845,06 7.840,64 -45,22
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 61,50 61,79 -0,5% -0,29 +1,8%
Brent/ICE 65,26 65,51 -0,4% -0,25 -1,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.311,12 1.318,47 -0,6% -7,35 +0,6%
Silber (Spot) 16,32 16,38 -0,4% -0,06 -3,7%
Platin (Spot) 974,80 980,55 -0,6% -5,75 +4,9%
Kupfer-Future 3,08 3,09 -0,2% -0,01 -6,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 08, 2018 04:11 ET (09:11 GMT)
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