17.01.2018 07:12:46

MÄRKTE ASIEN/Etwas leichter - Börsen folgen negativen US-Vorgaben

Von Kenan Machado

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Börsen in Ostasien können sich den negativen Vorgaben der Wall Street am Mittwoch nicht entziehen. Nachdem in den USA nach einem freundlichen Start und neuen Rekordhochs Gewinnmitnahmen einsetzten und die Indizes ins Minus drückten, weisen auch die meisten Plätze in Asien Verluste auf. Diese fallen aber zum einen sehr moderat aus, zum anderen werden sie von Marktbeobachtern als überfällig und gesund bezeichnet angesichts der zuletzt fast nur noch nach oben laufenden und deswegen überhitzten Aktienkurse.

Hongkong hatte am Dienstag so hoch geschlossen wie nie zuvor, in Tokio und Taiwan erreichten die Indizes 25-Jahreshochs und auch in Singapur wurde ein Mehrjahreshoch markiert.

Die Kursverluste am Mittwoch reichen bis zu 0,5 Prozent. In Tokio geht es um 0,3 Prozent nach unten auf 23.882 Punkte. Während auch in Hongkong der HSI um 0,4 Prozent nachgibt, schneidet Schanghai besser ab. Dort steigt der Index um 0,4 Prozent und verteidigt sein Zweijahreshoch. Anfangs hatte er noch deutlicher zugelegt. Stützend wirken hier zum einen Gewinne im Bankensektor. Dass Peking weiter gegen den Schattenbankensektor vorgeht um einer überbordenden Kreditvergabe zu begegnen, um für Stabilität im Finanzsektor zu sorgen, dürfte den klassischen Banken zugute kommen, heißt es.

Die Märkte dürften Reformen begrüßen, die zu einem stabileren und ausgewogeneren Wachstum in China führen, sagt Raphael Marechal, Schwellenländer-Portfoliomanager bei Nikko Asset Management. "China verlangsamt sich sicherlich, aber die Qualität des Wachstums verbessert sich", erläutert er.

Unterdessen läuft es bei den chinesischen Unternehmen offenbar gut, was ebenfalls die Stimmung stützt. Die Gewinne der staatlich dominierten Unternehmen sind 2017 so stark gewachsen wie seit fünf Jahren nicht mehr und zwar um 15 Prozent. Zudem sind die Verschuldungsquoten gleichzeitig gesunken.

Yen fällt zurück

Dass die Verluste in Japan angesichts der ungünstigen US-Vorgaben nicht größer ausfallen, dürfte dem anziehenden Dollar zu verdanken sein und der Bekanntgabe deutlich besser als erwartet ausgefallener Maschinenbauaufträge im November. Sie stiegen wider Erwarten kräftig um 5,7 Prozent im Monatsvergleich. Die Daten gelten allerdings auch als notorisch volatil. Derweil zeigt sich der Yen auch zum Euro schwächer.

In Australien, wo der Markt mit einem Minus von 0,5 Prozent bereits geschlossen hat, belasteten erneut vor allem Kursverluste bei Aktien aus dem Rohstoffsektor. Die Schwergewichte Rio Tinto und BHP Billiton gaben um 3,5 bzw 2,9 Prozent nach, für Fortescue ging es um 3,0 Prozent bergab. Händler sprachen hier von Gewinnmitnahmen, wiesen aber auch darauf hin, dass die Volatiltät zuletzt merklich zugenommen habe, was ein Zeichen für Nervosität sei. "Sollten sich dien Verkäufe fortsetzen in den nächsten Sitzungen, dürfte das signalisieren, dass eine Korrektur begonnen hat", warnt Ric Spooner von CMC Markets.

Am Devisenmarkt geht das Auf und Ab der vergangenen Tage beim Dollar weiter. Aktuell zeigt die US-Devise wieder etwas Muskeln und steigt auf 110,87 Yen, verglichen mit gut 110,40 im späten US-Geschäft. Damit liegt der Dollar aber nur wieder auf dem Niveau der gleichen Vortageszeit. Auch zum Euro zieht die US-Devise an. Marktteilnehmer sprechen hier von Gewinnmitnahmen nach dem Anstieg des Euro auf Dreijahreshochs.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.015,80 -0,54% -0,81% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 23.881,89 -0,29% +4,91% 07:00

Kospi (Seoul) 2.511,75 -0,40% +1,79% 07:00

Schanghai-Comp. 3.448,06 +0,33% +4,23% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 31.804,02 -0,32% +4,90% 09:00

Straits-Times (Sing.) 3.538,69 -0,32% +3,46% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.823,81 -0,12% +1,63% 10:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 8:31 % YTD

EUR/USD 1,2243 -0,1% 1,2256 1,2231 +1,9%

EUR/JPY 135,72 +0,3% 135,37 135,58 +0,3%

EUR/GBP 0,8887 -0,0% 0,8889 0,8880 -0,0%

GBP/USD 1,3777 -0,1% 1,3788 1,3778 +1,9%

USD/JPY 110,86 +0,4% 110,46 110,83 -1,6%

USD/KRW 1067,85 +0,4% 1063,33 1063,78 +0,0%

USD/CNY 6,4389 -0,1% 6,4440 6,4366 -1,0%

USD/CNH 6,4385 +0,0% 6,4371 6,4378 -1,2%

USD/HKD 7,8234 -0,0% 7,8235 7,8247 +0,1%

AUD/USD 0,7950 -0,1% 0,7956 0,7955 +1,7%

NZD/USD 0,7241 -0,3% 0,7264 0,7276 +2,0%

Bitcoin

BTC/USD 11.131,49 -0,77 11.217,84 13.128,37 -26,37

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,64 63,73 -0,1% -0,09 +5,3%

Brent/ICE 69,06 69,15 -0,1% -0,09 +3,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.334,73 1.338,49 -0,3% -3,76 +2,5%

Silber (Spot) 17,15 17,20 -0,3% -0,05 +1,3%

Platin (Spot) 998,05 999,00 -0,1% -0,95 +7,4%

Kupfer-Future 3,19 3,21 -0,6% -0,02 -3,1%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cbr

(END) Dow Jones Newswires

January 17, 2018 01:12 ET (06:12 GMT)

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