30.03.2021 08:38:40

MÄRKTE ASIEN/Börsen zeigen sich erstaunlich robust

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den asiatischen Börsen sind die Probleme des US-Hedgefonds Archegos Capital am Dienstag gut weggesteckt worden - die Indizes zeigten sich mehrheitlich freundlich bis fest. Selbst erneut gestiegene Anleiherenditen in den USA taten der guten Stimmung keinen Abbruch. Gut kamen die Fortschritte bei der US-Impfkampagne an. US-Präsident Joe Biden versprach für 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Impfstoffangebote bis zum kommenden Monat. Auch der freigeschleppte Containerriese im Suezkanal und die damit verbundene Wiedereröffnung der Wasserstraße hob die Stimmung. Die exportorientierten Volkswirtschaften Asiens sind extrem abhängig von offenen Wasserwegen.

Dividendenabschläge bremsen Tokio

In Tokio stützte der mit steigenden Marktzinsen anziehende US-Dollar nur wenig. Der Greenback markierte zum Yen die höchsten Stände seit März 2020 - im laufenden Jahr hat die US-Devise zur japanischen Währung bereits 6,5 Prozent aufgewertet. Dass der Nikkei-225 nicht deutlicher als mit 0,2 Prozent Plus ansprang, lag angesichts der Schieflage von Archegos Capital an schwachen Finanzwerten. Allerdings wurden hier auch viele Titel ex Dividende gehandelt, wie Japan Post Bank (-3,9%) und Dai-ichi Life Holdings (-2,5%).

Die Titel der Großbank Nomura fielen um weitere 0,9 Prozent, nachdem sie am Vortag um über 16 Prozent eingebrochen waren. Ohne den Dividendenabschlag hätte die Aktie aber mit Aufschlägen geschlossen. Die Bank ist unmittelbar von der Schieflage bei Archegos Capital betroffen. Softbank lagen trotz der Dividendenausschüttung 0,9 Prozent im Plus. Im Elektronikbereich profitierten viele Werte vom festen Dollar, weil dieser ihre Exportchancen verbessert. Daneben waren Luftverkehrswerte gesucht.

China-Börsen im Aufwind - Lenovo-Rally

Die chinesische Kernlandbörse drehte ins Plus, der Schanghai-Composite zeigte sich im späten Handel etwas fester. Analysten mahnten jedoch kurzfristig zur Vorsicht. Steigende Marktzinsen und die Unsicherheit wegen der geopolitischen Spannungen mit den USA sprächen nicht unbedingt für chinesische Aktien. Denn neben den bestehenden Streitpunkten dürfte Chinas endgültiger Griff nach Hongkong neue Spannungen entfachen mit dem Westen. Denn Chinas Führung hat eine radikale Wahlrechtsreform für Hongkong beschlossen. Durch die Reform erhält Peking die Kontrolle über die Kandidaten-Auswahl bei Parlamentswahlen in Hongkong und kann Kandidaten ausschließen.

In Hongkong folgte der Markt der starken Entwicklung lokaler Werte in den USA (ADR). Der HSI zählte mit einem Aufschlag von über 1 Prozent zu den festesten Indizes der Region. Für gute Stimmung sorgten Berichte, wonach Taiwan Semiconductor weitere Preiserhöhungen durchsetzen will. "Das dürfte leicht fallen, nachdem vor allem die Autoindustrie mit dem Chip-Mangel Probleme hat", kommentierte ein Händler. Vor allem Lenovo profitierten davon und gewannen über 12 Prozent.

In Seoul wurde der Markt vom Aktien aus dem Bereich Bau bzw. Bauausrüstung gestützt. Händler verwiesen auf das billionenschwere Infrastrukturprojekt der US-Regierung, das am Mittwoch enthüllt werden könnte. Dazu zeigten Umfragen bei Unternehmen, dass die Exporte im März kräftig angezogen haben dürften. Volkswirte rechnen mit einem Anstieg um 16 Prozent auf Jahressicht - im Februar hatte das Plus 9,5 Prozent betragen.

Sydney dreht ins Minus

In Australien verlor der S&P/ASX-200 gegen den regionalen Trend 0,9 Prozent. Anfängliche Aufschläge wurden mit nachgebenden US-Aktienfutures nicht gehalten. Die Sektoren privater Konsum, Energie, Versorgung und Rohstoff gaben bis zu 1,9 Prozent nach. Reise- und Einzelhandelswerte wurden von der Coronasituation in Brisbane belastet, die sich verschärfte.

Der malaysische Leitindex Kuala Lumpur Composite gab ebenfalls nach. Top Glove sanken um 4,4 Prozent - auch andere Blue Chips fielen. Die US-Zollbehörden hatten Produkte des Unternehmens aufgrund von Erkenntnissen über Zwangsarbeit beschlagnahmt.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.738,40 -0,90% +2,30% 07:00

Nikkei-225 (Tokio) 29.432,70 +0,16% +7,07% 08:00

Kospi (Seoul) 3.072,52 +1,20% +6,93% 08:00

Schanghai-Comp. 3.446,68 +0,33% -0,76% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 28.645,86 +1,09% +4,07% 10:00

Taiex (Taiwan) 16.554,90 +0,48% +12,37% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.196,69 +0,67% +11,67% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.608,32 -0,18% -0,98% 11:00

BSE (Mumbai) 49.838,40 +1,69% +4,11% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 9:02h % YTD

EUR/USD 1,1761 -0,0% 1,1766 1,1787 -3,7%

EUR/JPY 129,35 +0,1% 129,22 129,11 +2,6%

EUR/GBP 0,8544 -0,1% 0,8550 0,8556 -4,3%

GBP/USD 1,3765 +0,0% 1,3763 1,3778 +0,7%

USD/JPY 109,98 +0,1% 109,82 109,56 +6,5%

USD/KRW 1133,44 +0,1% 1132,65 1131,92 +4,4%

USD/CNY 6,5653 -0,1% 6,5697 6,5561 +0,6%

USD/CNH 6,5703 -0,1% 6,5750 6,5588 +1,0%

USD/HKD 7,7743 +0,0% 7,7732 7,7731 +0,3%

AUD/USD 0,7648 +0,2% 0,7634 0,7635 -0,7%

NZD/USD 0,7019 +0,3% 0,6997 0,6980 -2,3%

Bitcoin

BTC/USD 57.725,72 +0,3% 57.540,00 55.491,50 +98,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,37 61,56 -0,3% -0,19 +26,0%

Brent/ICE 64,80 64,98 -0,3% -0,18 +25,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.706,70 1.712,30 -0,3% -5,61 -10,1%

Silber (Spot) 24,70 24,68 +0,1% +0,03 -6,4%

Platin (Spot) 1.179,00 1.176,00 +0,3% +3,00 +10,2%

Kupfer-Future 4,03 4,03 -0,0% -0,00 +14,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 30, 2021 02:38 ET (06:38 GMT)

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Lenovo Group Ltd (spons. ADRs) 22,00 -3,51% Lenovo Group Ltd  (spons. ADRs)
Lenovo Group Ltd. 1,12 -3,11% Lenovo Group Ltd.
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Nomura Holdings Inc. 5,70 -0,45% Nomura Holdings Inc.
SoftBank Corp. 1,23 -0,65% SoftBank Corp.
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