Luxus wieder gefragt |
13.04.2023 17:53:00
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LVMH-Aktie markiert neues Rekordhoch: LVMH überrascht mit Zahlenvorlage positiv
Der Konzern, zu dem Marken wie Dior, Bulgari und Tiffany gehören, erzielte in den ersten drei Monaten des Jahres einen Umsatz von 21,04 Milliarden Euro, was auf Basis konstanter Wechselkurse einem Anstieg von 17 Prozent zum Vorjahreszeitraum entsprach. Analysten hatten im Factset-Konsens 20 Milliarden Euro prognostiziert.
Das Modegeschäft steigerte den Umsatz um 18 Prozent auf über 10 Milliarden Euro. Das stärkste Wachstum wies aber mit 28 Prozent die Handelssparte auf, die die Duty-Free-Kette DFS beherbergt.
LVMH zeigte sich zuversichtlich, seine führende Position im Luxusgütermarkt trotz globaler wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheit zu stärken.
Glänzender Jahresstart - Aktie auf Rekordniveau
Gute Geschäfte mit Leder und Mode haben dem Luxusgüter-Konzern LVMH einen glänzenden Jahresstart beschert. Im ersten Quartal wuchs der Umsatz im Jahresvergleich um 17 Prozent auf gut 21 Milliarden Euro, wie der Anbieter von Marken wie Louis Vuitton, Rimowa-Koffern und Hennessy Cognac am Mittwochabend in Paris mitteilte. Der Quartalsumsatz übertraf die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten um mehr als eine Milliarde Euro. Nachdem dem Konzern schon 2022 ein Rekordjahr gelungen war, kamen die jüngsten Nachrichten am Finanzmarkt erst recht gut an.
Am Donnerstag legte die im Eurozonen-Index EURO STOXX 50 gelistete LVMH-Aktie zuletzt um 5,65 Prozent zu auf 883,90 Euro und erklomm bei 884,50 Euro ein Rekordhoch. Das Plus seit dem Jahreswechsel steigt damit auf fast 30 Prozent. Fast die Hälfte der Anteile hält Bernard Arnault, dessen Vermögen mit dem Kursanstieg nun wieder auf über 200 Milliarden US-Dollar gestiegen sein dürfte. Der 73-jährige Franzose führt momentan das Superreichen-Ranking "Bloomberg Billionaires" an.
Im Sog der LVMH-Aktie legten am Donnerstag so denn auch andere Luxus- und Bekleidungsaktien zu, wie Kering, Richemont, adidas, PUMA und HUGO BOSS zu.
Jefferies-Analyst Flavio Cereda hob insbesondere das stark wachsende China-Geschäft hervor, was weitere Marktanteilsgewinne im ersten Quartal dort impliziere. Diesen Optimismus stützten Aussagen von LVMH-Finanzchef Jean-Jacques Guiony: LVMH sei "extrem optimistisch" für China im Jahr 2023, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten. "Die Zahlen des ersten Quartals sind ein gutes Zeichen für den Rest des Jahres".
Getrieben wurde die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal von der mit Abstand größten Konzernsparte, dem Geschäft mit Mode und Lederwaren. Dazu gehören neben Louis Vuitton auch Marken wie Christian Dior, Loewe, Fendi, Kenzo und Givenchy. Der Erlös des Segments fiel mit 10,7 Milliarden Euro rund 18 Prozent höher aus als ein Jahr zuvor. Damals hatte die Corona-Pandemie die Welt noch vergleichsweise stark im Griff.
Noch stärker ging es mit einem Umsatzplus von 30 Prozent in der deutlich kleineren Einzelhandelssparte aufwärts, in der LVMH etwa seine Parfümeriekette Sephora und die Duty-Free-Shops der DFS-Gruppe gebündelt hat. Nachdem sich der internationale Flugverkehr wieder normalisiert hat, reisen wieder mehr Menschen und gehen dabei kurz vor dem Abflug noch auf Einkaufstour.
In Asien habe es nach der Aufhebung der Corona-Beschränkungen einen deutlichen Aufschwung gegeben, berichtete das Unternehmen. Auch in Europa sei das Wachstum stark ausgefallen - auch dank einer starken Nachfrage von Touristen. Das US-Geschäft wuchs ebenfalls, allerdings beobachtete Finanzchef Guiony hier eine "leichte Verlangsamung" bei Mode und Lederwaren sowie Schmuck und Uhren. Dies sei aber noch zu bewältigen.
Konzernweit verzeichnete LVMH bei Uhren, Schmuck, Parfümerie und Kosmetik Umsatzzuwächse von immerhin elf Prozent. Dagegen fiel das Umsatzplus bei Wein und Spirituosen mit drei Prozent vergleichsweise mickrig aus. Zwar sei der Champagner-Erlös stark gewachsen, hieß es. Allerdings hätten viele Händler noch viel Hennessy Cognac aus dem vergangenen Jahr in ihren Lagern gehabt, nachdem es Ende 2022 mehrere Störungen gegeben habe.
JPMorgan hebt das LVMH-Kursziel an
Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für LVMH nach Quartalszahlen von 815 auf 900 Euro angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Der Umsatz des Luxusgüterkonzerns habe die Konsensschätzung in beeindruckender Weise übertroffen, schrieb Analystin Chiara Battistini in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Allerdings seien die Kommentare auf der Telefonkonferenz nicht durchweg positiv gewesen. So scheine die Erholung in China nicht so schnell zu erfolgen, wie einige Optimisten bisher argumentiert hätten. Dies könne bedeuten, dass die Lesart nicht für alle Aktien des Sektors so positiv sei.
Deutsche Bank belässt LVMH auf "Hold"
Deutsche Bank Research hat das Kursziel für LVMH nach Umsatzzahlen von 805 auf 845 Euro angehoben und die Einstufung auf "Hold" belassen. Die Umsätze des Luxusgüterherstellers hätten im ersten Quartal circa 7 Prozent über der Konsensschätzung gelegen, schrieb Analyst Matt Garland in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Auch seine eigene Prognose sei übertroffen worden.
PARIS / NEW YORK (Dow Jones / dpa-AFX)
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