Ukraine-Krieg im Fokus |
18.10.2022 23:59:00
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JPMorgan-Chef warnt vor weltweiter Rezession - und Abverkauf am Aktienmarkt
• Ausgang des Ukraine-Kriegs von entscheidender Bedeutung
• Wall Street könnte weiterer schmerzhafter Abverkauf bevorstehen
Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sowie eine starke Nachfrage und globale Lieferkettenprobleme nach der Corona-Krise haben die Inflation in den USA zeitweise auf den höchsten Stand seit über 40 Jahren getrieben. Infolge dessen hat die US-Notenbank eine Zinswende eingeleitet und ihren Leitzins in mehreren großen Schritten auf inzwischen 3,00 bis 3,25 Prozent angehoben. Eine ähnliche Entwicklung ist in vielen anderen Regionen der Welt zu beobachten, auch wenn beispielsweise die Europäische Zentralbank deutlich zögerlicher mit ihren Zinsschritten ist.
Für die Währungshüter ist diese Straffung der Geldpolitik jedoch ein Balanceakt, denn höhere Zinsen helfen zwar dabei, die Inflation zu dämpfen, können aber zugleich das Wirtschaftswachstum bremsen. Deshalb kommen nun bei vielen Marktteilnehmern Rezessionsängste auf. Dennoch hat Fed-Chef Jerome Powell deutlich signalisiert, dass er zu weiteren Zinserhöhungen bereit ist, um die Inflation zu bekämpfen, selbst wenn dies zu einer wirtschaftlichen Rezession führt. Aber auch anderen Zentralbanken, wie etwa die EZB oder die Bank of England, bekundeten ihre Bereitschaft zu weiteren Zinserhöhungen.
Jamie Dimon rechnet mit Rezession
Angesichts der zahlreichen wirtschaftlichen Gegenwinde befürchtet Jamie Dimon, CEO und Chairman von JPMorgan, dass die US- aber auch die Weltwirtschaft bis Mitte nächsten Jahres in ein Rezession abrutscht. Zwar entwickle sich die US-Wirtschaft derzeit noch immer gut, doch "man kann nicht über die Wirtschaft reden, ohne über Dinge in der Zukunft zu sprechen - und das sind schwerwiegende Dinge", sagte Dimon gegenüber "CNBC".
Sorgen bereiten dem Chef der größten US-Bank insbesondere die ausufernde Inflation, die falkenhafte Geldpolitik sowie der Ukraine-Krieg. "Das sind sehr, sehr gravierende Dinge, die meiner Meinung nach wahrscheinlich die USA und die Welt belasten - ich meine Europa befindet sich ja bereits in einer Rezession - und sie werden wahrscheinlich in den kommenden sechs bis neun Monaten die USA in eine Art Rezession befördern", so Dimon.
Wie diese Rezession dann ausgeprägt sein wird, ist laut dem angesehenen Banker jedoch nicht absehbar. "Sie kann sich von sehr mild bis ziemlich hart entwickeln und vieles wird vom weiteren Kriegsverlauf abhängen. Ich denke, dass es schwer ist hierzu eine Prognose abzugeben, daher rate ich dazu, auf alles vorbereitet zu sein."
Kursrutsch am Aktienmarkt
Einer Sache ist sich der JPMorgan-CEO jedoch sicher, nämlich dass sich Anleger auf volatile Märkte einstellen müssen. Damit einher gehen könnte auch eine ungeordnete finanzielle Situation, warnte Dimon.
Der Banker hält es durchaus für möglich, dass der S&P500, der den breiten US-Aktienmarkt widerspiegelt, "leicht um weitere 20 Prozent" nachgeben könnte. "Die nächsten 20 Prozent würden viel schmerzhafter als die ersten", fügte er warnend hinzu.
Redaktion finanzen.ch
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