Dank höherer Zinsen 13.01.2023 22:45:00

JPMorgan-Aktie legt letztlich zu: JPMorgan überrascht mit höherem Gewinn als gedacht

JPMorgan-Aktie legt letztlich zu: JPMorgan überrascht mit höherem Gewinn als gedacht

Jetzt sieht JPMorgan-Chef Jamie Dimon die Bank in der Lage, im ersten Quartal den Rückkauf eigener Aktien wieder aufnehmen, den sie im Juli ausgesetzt hatte. Trotz einer milliardenschweren Risikovorsorge lag der Überschuss mit gut 11 Milliarden US-Dollar im vierten Quartal rund sechs Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Institut am Freitag in New York mitteilte. Das war deutlich mehr als von Analysten im Schnitt erwartet. Der Zinsüberschuss legte um fast die Hälfte und damit ebenfalls stärker als gedacht auf mehr als 20 Milliarden Dollar zu. Schwach entwickelte sich aber die hauseigene Investmentbank, hier brachen die Erträge stärker ein als von Experten erwartet.

Trotz der Gewinnsteigerung im vierten Quartal verdiente JPMorgan im Gesamtjahr mit 37,7 Milliarden Dollar rund 22 Prozent weniger als 2021. Damals hatte die Bank Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle von fast neun Milliarden Dollar aufgelöst, was dem Gewinn zugutekam. Im Jahr 2022 legte sie hingegen 6,4 Milliarden Dollar für solche Zwecke zurück.

JPMorgan meldete für das vierte Quartal zwar einen im Jahresvergleich um rund sechs Prozent höheren Gewinn von gut 11 Milliarden Dollar (10,2 Mrd Euro) und übertraf damit die Erwartungen der Branchenexperten. Konzernchef Dimon schlug jedoch vorsichtige Töne an und warnte vor geopolitischen Spannungen, Ungewissheiten bei der weltweiten Energie- und Lebensmittelversorgung sowie schwindender Kaufkraft aufgrund hartnäckig hoher Inflation.

Dabei lief es im Schlussquartal für JPMorgan relativ rund. Die Erträge kletterten im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 35,6 Milliarden Dollar. Den Zinsüberschuss steigerte JPMorgan um fast die Hälfte auf mehr als 20 Milliarden Dollar. Da die US-Notenbank Fed die Leitzinsen im Kampf gegen die Inflation kräftig angehoben hat, ist das Kreditgeschäft lukrativer geworden. Die Kehrseite ist allerdings die Gefahr, dass Kunden ihre Schulden nicht zurückzahlen können. Für ein Krisenszenario mit Kreditausfällen auf breiter Front rüsten sich Finanzkonzerne wie JPMorgan, indem sie höhere Kapitalpolster als Risikovorsorge bilden.

Der US-Marktführer legte hierfür im vierten Quartal 1,4 Milliarden Dollar beiseite, was die Bilanz drückte. Ein Profittreiber war neben den Zinseinkünften das Handelsgeschäft mit Wertpapieren wie Aktien und Anleihen. Die Nervosität an den Finanzmärkten sorgte für große Aktivität an den Börsen, so dass viele Anleger ihre Portfolios umschichten ließen - das beschert den Banken hohe Einnahmen. Im klassischen Investmentbanking - hierzu zählen die Betreuung von Börsengängen, Fusionen oder Übernahmen - herrschte Flaute. JPMorgans Erträge brachen hier um 57 Prozent ein.

Im NYSE-Handel schloss die JPMorgan-Aktie nach zwischenzeitlichen Verlusten 2,52 Prozent höher bei 143,01 US-Dollar.

/stw/stk

NEW YORK (dpa-AFX)

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