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24.07.2024 22:03:00
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Google-Mutter Alphabet bei Umsatz und Gewinn über den Erwartungen - Aktie dennoch unter Druck
Die Alphabet-Papiere fielen im vorbörslichen US-Handel um 2,7
Prozent. Allerdings waren die Erwartungen der Anleger an die aktuellen Geschäftszahlen nach dem starken Lauf der Papiere auch hoch. Trotz des jüngsten Rücksetzers vom Anfang Juli erreichten Rekordhoch von fast 192 Dollar summierten sich die Kursgewinne allein 2024 bis zum Dienstagshandelsschluss auf gut 30 Prozent.
Analyst Ross Sandler von der britischen Barclays Bank schrieb in einer ersten Reaktion von einem starken zweiten Quartal.
Gleichwohl blickten viele Investoren noch zu optimistisch auf die Gewinnmargen der kommenden Jahre. So helfe das Wachstum des Werbegeschäfts zwar, die hohen Investitionen im Bereich Künstliche Intelligenz zu finanzieren. Allerdings könnten die Diskrepanzen bei Umsatz- und Kostenentwicklung im kommenden Jahr durchaus zunehmen. Darauf müssten Aktionäre sich erst noch einstellen. Langfristig blieben die Perspektiven für KI gleichwohl gut.
Die Werbeerlöse von Google sind nach wie vor die Basis des Alphabet-Geschäfts. Die Videotochter YouTube steuerte dazu 8,66 Milliarden Dollar bei - 13 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal. Analysten hatten allerdings eher mit knapp neun Milliarden Dollar gerechnet. Insgesamt wuchs der Alphabet-Umsatz um 14 Prozent auf 84,74 Milliarden Dollar.
Die Entwicklung von Googles Werbegeschäft wird sehr genau beobachtet. Eine zentrale Frage ist, ob Versuche von Konkurrenten, mit Hilfe Künstlicher Intelligenz direkte Antworten statt Links anzuzeigen, eine Spur bei Googles Suchmaschine hinterlassen.
Bei den sogenannten "anderen Wetten" - Zukunftsprojekten wie selbstfahrende Autos oder Lieferdrohnen - stieg der Quartalsumsatz aller Firmen binnen eines Jahres von 285 auf 365 Millionen Dollar. Der operative Verlust des Bereichs legte wieder etwas zu - von 813 Millionen Dollar vor einem Jahr auf jetzt 1,13 Milliarden Dollar.
RBC hebt Ziel für Alphabet-A-Aktie auf 204 Dollar - 'Outperform'
Die kanadische Bank RBC hat das Kursziel für die Alphabet-A-Aktie nach Quartalszahlen des Internetkonzerns von 200 auf 204 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Er habe seine Ergebnisschätzung (EPS) für 2026 moderat angehoben, schrieb Analyst Brad Erickson in einer am Mittwoch vorliegenden, aktualisierten Studie. Während das Suchmaschinengeschäft weiter strahle, dürften aber die Aussagen zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) auf weniger Wohlwollen stoßen.
Barclays belässt Alphabet A-Aktie auf 'Overweight'
Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für die Alphabet-A-Aktie auf "Overweight" mit einem Kursziel von 200 US-Dollar belassen. Die Google-Mutter habe ein starkes zweites Quartal hinter sich, schrieb Analyst Ross Sandler in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Jedoch lasse die weitere Margenentwicklung den Markt ins Abseits laufen. Langfristig bleibe das Bild für Alphabet ausgesprochen freundlich.
Goldman hebt Ziel für Alphabet A-Aktie auf 217 Dollar
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für die Alphabet A-Aktie von 211 auf 217 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Nutzungszahlen der Suchmaschine Google seien solide gewesen, schrieb Analyst Eric Sheridan nach dem Quartalsbericht. Zudem ziehe das Cloud-Geschäft an.
Alphabet leiden unter Sorgen um das KI-Geschäft
Unerwartet hohe Ausgaben im abgelaufenen Quartal haben am Mittwoch die Anleger von Alphabet verstimmt. Die A-Aktien der Google-Mutter verloren unter den schwächsten Werten im NASDAQ 100 5,04 Prozent auf 172,63 US-Dollar und fielen damit auf das Niveau von Anfang Juni zurück.
Google stemmt sich zwar mit seinem Werbegeschäft weiter erfolgreich gegen neue Konkurrenz im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Zudem fielen die aktuellen Geschäftszahlen nach Ansicht von Analysten ordentlich aus. Allerdings waren die Erwartungen der Anleger an die Resultate nach dem starken Lauf der Papiere auch bereits hoch gewesen. Insofern könnten einige Investoren nun Kasse gemacht haben.
Ein weiterer möglicher Grund für die Kursverluste ist Beobachtern zufolge, dass Alphabet unerwartet viele Ressourcen in die Bemühungen gesteckt hatte, die Konkurrenten im Bereich KI zu übertreffen.
Vor diesem Hintergrund äußerte sich Analyst Ross Sandler von der britischen Barclays Bank auf kurze Sicht eher skeptisch. Viele Investoren blickten noch zu optimistisch auf die Gewinnmargen der kommenden Jahre. So helfe das Wachstum des Werbegeschäfts zwar, die hohen Investitionen im Bereich Künstliche Intelligenz zu finanzieren. Allerdings könnten die Diskrepanzen bei Umsatz- und Kostenentwicklung im kommenden Jahr durchaus zunehmen. Darauf müssten sich Aktionäre erst noch einstellen. Langfristig blieben die Perspektiven für KI gleichwohl gut.
Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets resümierte: "Alphabet hatte ausgerechnet dort gewarnt, wo es den Tech-Fans am meisten wehtut: der KI-Fantasie." Bei den Gewinnen jüngst getätigter Investments in diesem Bereich müsse man sich noch gedulden, habe die Google-Mutter wissen lassen.
Ähnlich zurückhaltend fiel das Fazit des Analysten Brad Erickson von der kanadischen Bank RBC aus. "Während das Suchmaschinengeschäft weiter strahlt, dürften die Aussagen zum Thema Künstliche Intelligenz auf weniger Wohlwollen stoßen."
Mit dem Kursrutsch am Mittwoch knüpften die Alphabet-A-Aktien wieder an ihren Abwärtstrend seit Erreichen des Rekordhochs bei fast 192 Dollar vor zwei Wochen an. Seit Jahresbeginn gerechnet steht gleichwohl immer noch ein Plus von fast ein Viertel zu Buche. Der Nasdaq 100 hat in diesem Zeitraum um gut 14 Prozent zugelegt.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / dpa-AFX Broker
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