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14.10.2020 17:46:00
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Covestro-Aktie im Plus: Covestro erlöst mit Kapitalerhöhung knappe halbe Milliarde Euro
Analysten loben den 1,6 Milliarden Euro teuren Zukauf des DSM-Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials (RFM). Der Schritt soll die kleinste Sparte CAS stärken, die Vorprodukte für Lacke, Klebstoffe und Spezialprodukte herstellt. Das Management sei gewillt, das Produktportfolio breiter aufzustellen, erklärte Experte Christian Faitz vom Investmenthaus Kepler Cheuvreux. Das führe zu stabileren Gewinnen.
So hatten die Gewinne des Konzerns in den vergangenen Jahren stark geschwankt. Nach einem Preisboom ging es abwärts, da die Konkurrenz zunahm, die wichtige Autobranche schwächelte und letztlich die Corona-Pandemie die Weltwirtschaft in die Krise riss. Die weichen und harten Kunststoffe von Covestro werden etwa in Autositzen, Matratzen und Elektronikgehäusen, aber auch zur Dämmung in der Bauindustrie verwendet.
Zuletzt lief es aber schon wieder besser für den Leverkusener DAX-Konzern. Konzernchef Markus Steilemann stellte vor wenigen Tagen für das dritte Quartal einen überraschend hohen Gewinn in Aussicht und hob zudem die Prognose für 2020 an. Analysten sind mittlerweile überzeugt, dass Covestro das Schlimmste hinter sich hat. Investoren teilen diese Einschätzung offenbar. Seit dem Corona-Crashtief Mitte März hat sich der Aktienkurs fast verdoppelt.
Kapitalerhöhung schadet Covestro-Aktie nicht
Die Covestro-Aktien legten am Mittwochvormittag als Favorit im DAX via XETRA zeitweise um 1,67 Prozent auf 44,99 Euro zu - bis zum Handelsende blieb ein Aufschlag von 0,36 Prozent bei 44,41 Euro an der Kurstafel stehen. Das ist nach einer Kapitalerhöhung eher selten, da die Ausgabe neuer Aktien die Beteiligung der Altanleger am Gewinn verwässert, in diesem Fall um rund sechs Prozent. Nach Bekanntgabe der Übernahme der DSM-Teile war der Covestro-Kurs zunächst abgerutscht. Inzwischen hat die Aktie diese Verluste aber wieder wettgemacht.
Dass die Kapitalaufstockung nur zu einem geringen Abschlag auf den Vortagesschlusskurs über die Bühne gegangen sei, wertete Analyst Markus Mayer von der Baader Bank als sehr positives Signal für das Investoreninteresse an Covestro. Er blieb bei seinem "Add"-Votum mit Kursziel 48 Euro, wobei derzeit weder die jüngst veröffentlichte optimistischere Konzernprognose noch die neue Aktien-Anzahl im Zuge der Kapitalerhöhung berücksichtigt seien.
Bereits am Dienstagabend hatten die Covestro-Titel nachbörslich nur kurz unter der Ankündigung der Kapitalmaßnahme gelitten. Sie dürfte bereits weitgehend eingepreist gewesen sein, da Covestro sie schon Ende September angekündigt habe, hieß es aus dem Markt. Dennoch sei das Damoklesschwert der Kapitalmaßnahme über dem Kurs nun endgültig weg, kommentierte ein Händler am Morgen.
Die Analysten von Barclays hoben derweil in einer aktuellen Studie ihr Kursziel von 48 auf 56 Euro an und signalisieren damit ein Kurspotenzial von fast einem Viertel. Sie lobten die operative Entwicklung im dritten Quartal und sehen sich in ihrer Einschätzung bestätigt, dass sich die Geschäfte des Dax-Konzerns noch stark erholen dürften.
Seit ihrem im März erreichten Corona-Tief bei 23,54 Euro haben die Covestro-Aktien einen guten Lauf. Im September sprangen sie zeitweise bis auf 48,82 Euro auf das höchste Niveau seit dem Frühjahr 2019. Grund war ein Bericht über ein angebliches Interesse eines New Yorker Private-Equity-Hauses an dem Chemiekonzern. Anschließend bestimmte dann aber Covestro selbst die Schlagzeilen mit dem Kauf des DSM-Geschäfts.
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LEVERKUSEN (dpa-AFX)
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