TecDAX
Geändert am: 01.11.2021 21:10:10
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Wall Street beendet Handel freundlich -- ATX konnte kräftig zulegen -- DAX schlussendlich mit Gewinnen -- Asiens Börsen letztlich uneinheitlich
AUSTRIA
Anleger am heimischen Aktienmarkt griffen zum Wochenstart zu.
Der ATX notierte im Handel klar im Plus und beendete den Tag schließlich mit einem Aufschlag von 1,66 Prozent auf 3.782,98 Punkte.
Die Wiener Börse hat am Montag deutliche Kursgewinne verbucht. Allgemein herrschte am Montag eine sehr gute Börsenstimmung in Europa. Positive Vorgaben von der Tokioter Börse, wo es nach dem Wahlergebnis vom Sonntag deutlich nach oben ging, stützten. Trotz der Verluste bleibt die aktuelle Regierung wohl an der Macht.
Zudem nahmen die Anleger die Einigung im Streit um amerikanische Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA gut auf. "Zölle kamen und kommen an den Börsen nie gut an. Von daher hebt hier jede Abschaffung die Stimmung", kommentierte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Laut Angaben sieht die Grundsatzeinigung zwischen der EU und den USA vor, dass die EU-Staaten künftig bestimmte Mengen der Werkstoffe zollfrei in die USA bringen dürfen. Im Gegenzug verzichtet die EU darauf, auf Produkte wie Whiskey oder Motorräder Vergeltungszölle zu verhängen.
Auf Konjunkturdatenseite stand der Wochenauftakt ganz im Zeichen einiger Industrie-Einkaufsmanagerindizes. Am Vormittag wurden entsprechende Daten zur Industriestimmung in einigen europäischen Ländern veröffentlicht. Allerdings lagen dabei bereits vorläufige Zahlen vor, womit der Markt nur wenig Beachtung für die endgültigen Daten zeigte. Die Blicke richteten sich daher am Nachmittag auf den ISM-Index der Industrie in den USA. Dieser gibt die Stimmung unter Industriebetrieben wieder und gilt als wichtiger Indikator für die Wirtschaftsentwicklung. Im Oktober fiel der Indikator gegenüber dem Vormonat um 0,3 auf 60,8 Punkte. Analysten hatten im Schnitt einen deutlicheren Rückgang auf 60,5 Zähler erwartet.
Auf Unternehmensseite stand der Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV im Fokus der Anleger, der laut einem Zeitungsbericht vom Wochenende in zwei Unternehmen aufgespaltet werden soll. Der Bereich Exploration und Produktion, also die Suche und Förderung von Öl und Gas, soll aus der OMV herausgelöst werden und in eine eigene Gesellschaft eingebracht werden, an der sich Investoren mehrheitlich beteiligen sollen, berichtete die Tageszeitung "Kurier" ohne Angabe einer Quelle am vergangenen Samstag.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Leitindex verbuchte am Montag Aufschläge.
Der DAX eröffnete die Sitzung am Montag bereits im Plus und bewegte sich auch anschliessend in der Gewinnzone. Zum Schluss stand ein Aufschlag von 0,75 Prozent auf 15.806,29 Punkte an der Kurstafel.
Mit etwas nachlassendem Schwung hat sich der DAX am Montagnachmittag weiter freundlich präsentiert. Mit in der Spitze 15.849 Zählern hatte er am Vormittag ein Hoch seit fast zwei Monaten erreicht und damit nicht nur den November stark begonnen, sondern seit seinem Zwischentief vor fast vier Wochen um mehr als 1.000 Punkte zugelegt.
"Buy the dip" - also Rücksetzer am Aktienmarkt zum Kauf nutzen - sei weiter die richtige Strategie, sagte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. "Sah es am Freitagmorgen noch so aus, als könnten die negativen Ausreisser Apple und Amazon die gute Stimmung in der laufenden Berichtssaison trüben, macht der Aktienmarkt zum Wochenstart wieder da weiter, wo er vor den zwei schwarzen Flecken auf einer nahezu reinweissen Weste der Quartalsbilanzen aufgehört hat - er steigt."
Auch die Inflationssorgen und eine wohl bald restriktivere Geldpolitik nicht nur der US-Notenbank Fed, sondern womöglich auch der Europäischen Zentralbank (EZB), hielten die Anleger zum Wochenauftakt nicht zurück.
Positiv wirkte auch das besiegelte Ende der Zölle auf Stahl und Aluminium zwischen den USA und der Europäischen Union. "Zölle kamen und kommen an den Börsen nie gut an. Von daher hebt hier jede Abschaffung die Stimmung", schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
WALL STREET
An der Wall Street purzelten zu Wochenbeginn wieder Rekorde.
Der Dow Jones eröffnete die Sitzung marginal im Plus und konnte anschließend ein neues Rekordhoch erklimmen. Im Verlauf fiel er zwar wieder etwas zurück, verweilte jedoch leicht im grünen Bereich und schloss 0,26 Prozent höher bei 35'913,84 Punkten. Der NASDAQ Composite bewegte sich ebenfalls in der Gewinnzone, nachdem er zum Start schon gestiegen war. Er beendete den Montag mit einem Zuwachs von 0,63 Prozent auf 15'595,92 Einheiten.
Der US-Leitindex schaffte es im Frühhandel erstmals kurz über die Marke von 36'000 Punkten, liess dann aber den weiteren Schwung vermissen. Grund für die dennoch übergeordnet gute Stimmung war die ermutigende Bilanzsaison. Von den Unternehmen aus dem S&P-500, die bisher ihre Geschäftszahlen vorgelegt haben, haben 82 Prozent die Erwartungen übertroffen. Auch berichteten viele Gesellschaften von einer ungebrochen hohen Nachfrage nach ihren Produkten oder Dienstleistungen. Damit linderten sie die Ängste von Anlegern, die sich wegen Lieferengpässen und steigender Preise Sorgen um den für die US-Wirtschaft so wichtigen privaten Konsum gemacht hatten.
"Ich sehe nicht, dass sich zu viel Besorgnis in den Markt einschleicht und das liegt daran, dass die Bilanzsaison ziemlich stark verläuft und die meisten Unternehmen eine starke Nachfrage verzeichnen", sagte Marktstrategin Seema Shah von Principal Global Investors. Unterstützung kam auch von der Einigung im Zollstreit zwischen den USA und der EU.
Die Konjunkturdaten lieferten derweil Licht und Schatten: Der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für die Industrie ermäßigte sich deutlicher als gedacht. Auch der ISM-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ging zurück, allerdings weniger deutlich als befürchtet. Beide Einkaufsmanagerindizes liegen aber weit im expansiven Bereich. Die Bauausgaben sanken, obwohl eine Steigerung vorausgesagt worden war.
ASIEN
Die Märkte in Asien präsentierten sich am Montag mit unterschiedlichen Vorzeichen.
Der japanische Leitindex Nikkei kletterte bsi zum Handelsende um 2,61 Prozent auf 29.647,08 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland notierte der Shanghai Composite derweil 0,08 Prozent tiefer bei 3.544,48 Einheiten.
Der Hang Seng in Hongkong gab letztlich um 0,88 Prozent auf 25.154,32 Zähler nach.
Größter Gewinner war der Nikkei-225, für den es mit dem Ergebnis der Parlamentswahlen am Wochenende deutlich nach oben ging. Die Regierungspartei von Ministerpräsident Fumio Kishida hat erneut die meisten Sitze geholt. Das Ergebnis hegt bei den Investoren die Hoffnung auf eine anhaltende politische Kontinuität und weitere konjunkturelle Maßnahmen um die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu lindern, so ein Beobachter. Das Ergebnis ermögliche es Ministerpräsident Fumio Kishida eine stabile Regierung zu bilden.
Mit einem geteilten Bild zeigten sich die chinesischen Börsen. Teilnehmer verwiesen auf die jüngsten Konjunkturdaten vom Wochenende. So hat sich der von Caixin und Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor zwar auf 50,6 (September: 50,0) Punkte erhöht und ist damit auf den höchsten Stand seit Juni gestiegen. Gleichwohl bremsen die Sorgen um die anhaltende Rohstoffknappheit und die Schwierigkeiten in den Lieferketten die Konjunktur weiter aus.
"Ein Zusammenspiel von Risikofaktoren wirkt sich weiterhin auf die chinesische Wirtschaft aus, wie beispielsweise die globalen Lieferkettenengpässe und die anhaltende Energiekrise", hieß es von den IG-Analysten.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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