Sicherheitsangelegenheiten 24.08.2021 22:02:00

Boeing-Aktie dennoch gefragt: FAA prüft bei Boeing angeblichen Druck auf Mitarbeiter

Boeing-Aktie dennoch gefragt: FAA prüft bei Boeing angeblichen Druck auf Mitarbeiter

Anlass sind Aussagen einiger Boeing-Ingenieure, sie stünden dabei unter unangemessenem internen Druck, wie aus einem Schreiben der Behörde und Aussagen von mit der Angelegenheit vertrauten Personen hervorgeht.

Zwischen Mai und Juli berichteten in einer kleinen Stichprobe unter Boeing-Mitarbeitern 35 Prozent von Problemen, wie es in einem Schreiben der FAA vom 19. August an den Flugzeugkonzern heißt, in das das Wall Street Journal Einblick hatte. Einige der befragten Boeing-Mitarbeiter - sie gehören zu jener Gruppe, die die FAA bei ihrer Arbeit unterstützen sollen - wiesen danach auf Schwierigkeiten bei der Transparenz gegenüber den Regulierungsbehörden hin.

In den Schreiben heißt es weiter, die "Bedenken erfordern eine objektive Überprüfung und weitere Tatsachenfeststellung", möglicherweise auch eine anonyme, unabhängige Befragung aller Mitglieder der internen Einheit Boeing Organization Designation Authorization Unit.

Die US-Luftfahrtaufsicht lässt Mitarbeiter von Luft- und Raumfahrtunternehmen in ihrem Namen bestimmte Aufgaben wahrnehmen, beispielsweise die Unterzeichnung bestimmter Sicherheitsbewertungen oder die Freigabe von Flugzeugen zur Auslieferung. Die genannten Probleme "zeigen, dass das Umfeld die Unabhängigkeit" derjenigen, die befugt sind, im Namen der Behörde zu handeln, nicht unterstützt, heißt es in dem Schreiben, das von Ian Won, dem amtierenden Leiter des Boeing-Aufsichtsbüros der FAA im Raum Seattle, unterzeichnet wurde.

Eine Boeing-Sprecherin sagte, das Unternehmen nehme "diese Angelegenheit sehr ernst" und arbeite daran, die Unabhängigkeit seiner Mitarbeiter, die für der FAA tätig sind, zu stärken.

Boeing hatte in den vergangenen Jahren mit technischen und qualitativen Problemen bei verschiedenen kommerziellen, militärischen und Raumfahrtprogrammen zu kämpfen. Unter anderem kam es zu zwei tödlichen Abstürzen von Boeing 737-Max-Jets Ende 2018 und Anfang 2019. Die Abstürze mit insgesamt 346 Toten veranlassten die US-Regierung zu Änderungen bei den Anforderungen an die Sicherheitszertifizierungen von Flugzeugen durch die Aufsichtsbehörden.

Im Handel an der NYSE gewann die Boeing-Aktie letzlich 0,87 Prozent auf 221,31 US-Dollar.

Von Andrew Tangel

NEW YORK (Dow Jones)

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Bildquelle: Maxene Huiyu / Shutterstock.com

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