Konjunkturindikator 15.09.2023 16:05:00

Bank Austria mit düsterem Ausblick: 2023 keine Wirtschaftsbelebung mehr in Sicht

Bank Austria mit düsterem Ausblick: 2023 keine Wirtschaftsbelebung mehr in Sicht

Eine Belebung vor dem Jahreswechsel ist nicht in Sicht. Für 2024 wird eine "moderate Erholung" erwartet, gestützt auf eine Konsumbelebung dank eines Inflationsrückganges. Allerdings wirke sich die restriktive Geldpolitik der EZB bremsend aus.

Die Wachstumsprognose für heuer wurde von den Banken-Ökonomen auf 0,1 Prozent gesenkt - und auch 2024 werde der BIP-Anstieg mit voraussichtlich 0,9 Prozent geringer als bisher angenommen ausfallen. Die Arbeitslosenquote bleibe mit 6,4 Prozent im kommenden Jahr auf dem durchschnittlichen Niveau des laufenden Jahres. Der Rückgang der Inflation setze sich fort, jedoch wurde die Inflationsprognose leicht auf 7,8 Prozent für 2023 und 3,6 Prozent für 2024 erhöht.

Von der gestrigen nochmaligen Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) erwarten die Banken-Ökonomen, dass der Zinsplafonds mit 4,5 Prozent für den Refinanzierungssatz nun erreicht ist und Mitte 2024 ein Zinssenkungszyklus beginnen wird.

"Die Konjunkturschwäche hat sich über den Sommer noch etwas vertieft und ein baldiges Ende ist nicht in Sicht", meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer am Freitag in einer Aussendung und ergänzt: "Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator ist im August erneut gesunken. Mit minus 3,4 Punkten hat er den tiefsten Wert, der seit Juli 2022 laufenden Stagnationsphase der heimischen Wirtschaft erreicht." Mittlerweile überwiege in allen Wirtschaftssektoren der Pessimismus und die Produktions- bzw. Umsatzerwartungen fielen im Durchschnitt niedriger als in den Vorperioden aus.

"Die Stimmung der Verbraucher hat sich durch die hartnäckig hohe Inflation und auch durch zunehmende Sorgen um den Arbeitsplatz erneut verschlechtert. Dazu kommt, dass die Stimmung im Dienstleistungssektor wieder etwas nach unten gezogen wurde, auch weil die Nachholeffekte nach der Pandemie unter anderem im touristischen Bereich sowie in der Freizeitwirtschaft an Schwung verlieren", schreiben die Wirtschaftsforscher.

In das großteils ungünstige Gesamtbild würden sich aber vereinzelt auch erste Anzeichen einer Stabilisierung der Konjunktur mischen. In Teilen des Produktionssektors zeige sich etwa eine Bodenbildung. In der heimischen Sachgütererzeugung setzte sich jedoch der Abwärtstrend noch ungebrochen fort. Der Indikator für die globale Industriestimmung zeige hingegen eine leichte Verbesserung der Rahmenbedingungen an. "Die Entwicklung des Exportumfelds der heimischen Industrie sowie auch der Stimmung am Bau könnte ein erstes Signal dafür sein, dass die konjunkturelle Talsohle bereits nahe ist", so Bruckbauer.

Abschließend heißt es von den Wirtschaftsforschern: "Bis zum Jahresende ist weitgehend von einer Seitwärtsbewegung der Konjunktur auszugehen. Dabei ist auch das Risiko einer leichten Rezession nicht ganz auszuschließen. Gestützt auf eine positive Entwicklung des privaten Konsums werde aber im Verlauf des kommenden Jahres eine Belebung der heimischen Wirtschaft erwartet."

stf/cgh

(APA)

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