AKTIE IM FOKUS 2: Aixtron sehr schwach nach Zahlen und Kapitalerhöhung

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach frischen Quartalszahlen und einer angekündigten Kapitalerhöhung sind die Aktien von Aixtron am Donnerstag weiter unter Druck geraten. Der Spezialmaschinenbauer litt auch im dritten Quartal unter einer verhaltenen Investitionsnachfrage, der Umsatz sank. Zudem kündigte der LED-Spezialist an, das Grundkapital durch die Ausgabe neuer Aktien um rund zehn Prozent erhöhen zu wollen. Händlern zufolge werden die Papiere zwischen 9,80 und 10,00 Euro ausgegeben.

    Die Aktien setzten ihren vor rund einem Monat eingeleiteten Abwärtstrend fort und verloren am späten Vormittag 3,47 Prozent auf 10,00 Euro. Im laufenden Monat haben die Papiere bereits mehr als ein Sechstel an Wert verloren und sackten auf ein neues Tief seit Ende April. Der TecDax (TecDAX) hielt sich dagegen bei guter Stimmung mit 0,13 Prozent im Plus.

DEUTSCHE BANK: KAPITALERHÖHUNG BRINGT FLEXIBILITÄT

    Analyst Andrew Humphrey von der US-Investmentbank Morgan Stanley zufolge sind die Ergebnisse des Zwischenberichts bestenfalls gemischt ausgefallen. Der Auftragseingang sei schwach und es gebe kein Zeichen einer Besserung am Markt. Dass sich das Unternehmen neues Kapital beschaffe, sollte allerdings Sorgen um einen zu hohen Barmittelabfluss lindern.

    Die Analysten der Deutschen Bank kommen zu einer etwas anderen Einschätzung. So sei der Auftragseingang für sie etwas besser ausgefallen als gedacht. Die Zahlen des Maschinenbauers für die LED-Industrie liegen aus ihrer Sicht im Rahmen der Erwartungen. Die Kapitalerhöhung gebe Aixtron mehr Flexibilität, um sich bietende Gelegenheiten zu nutzen.

HÄNDLER SEHEN KAPITALERHÖHUNG ALS HAUPTBELASTUNG

    Die Kapitalmaßnahme stärke die Bilanz und die Zuflüsse würden in neue Wachstumsfelder investiert, betonte auch Analyst Janardan Menon von Liberum. Er bleibt auf "Buy" mit dem Kursziel 13 Euro. Der Experte sieht die Entwicklung als Fortsetzung des langwierigen Bodenbildungsprozesses, der sich nun schon in den vergangenen sieben Quartalen abgezeichnet habe. Angesichts der steigenden Nachfrage nach LED-Beleuchtung rechne er mit einer mittelfristigen Auftragsbelebung für den Maschinenbauer.

    Händler nannten dagegen die Kapitalerhöhung als Hauptbelastung für den Aktienkurs. Ein Börsianer bezeichnete die Ausgabe neuer Aktien als sehr überraschend, ein anderer kritisierte das Timing nach dem Kursverfall als unglücklich. Auch das um positive Einmaleffekte bereinigte Ergebnis sei zwar wie erwartet, aber eben nicht gut ausgefallen. Auch der derzeit niedrige Auftragsbestand stütze nicht gerade die Wachstumsaussichten./men/fat/rum/stb